Nahwärmegruppe stellt Einwohnerfrage bei der BVV-Sitzung am 14.12.

„Nahwärme Eichkamp jetzt!“ war eines der Plakate, mit dem zehn Eichkämper*innen zum Rathaus Charlottenburg zogen. Sie haben damit die Einwohnerfrage an das Bezirksamt von Marcus Schuchardt unterstützt. Marcus fragte detailliert nach, was aus dem Angebot der zukünftigen Genossenschaft vom 30. Mai an das Bezirksamt geworden ist. Zuletzt hatte es ein Gespräch mit Stadtrat Brzezinski am 20. November gegeben, der eine Entscheidung mindestens über die Wärmeabnahme der öffentlichen Liegenschaften bis Weihnachten zugesagt hatte.

Über die Aktion berichtete auch Cay Dobberke in der aktuellen Ausgabe des Tagesspiegel-Newsletters Bezirks für Charlottenburg-Wilmersdorf.

 


Fotos: Stephan Röhl

Die Einwohnerfrage bezog sich detailliert auf konkrete Punkte aus dem Angebot: ob das Bezirksamt bereit ist, die Wärmeabnahme für die Liegenschaften Ernst-Adolf-Eschke-Schule, Reinfelder-Schule und Hans-Rosenthal-Sportanlage zum konkreten Preis von 15,98 Cent pro kWh netto zuzusagen sowie die eigenen Anschlusskosten an die Nahwärme zu tragen. Außerdem wollte Marcus im Namen der Nahwärmegruppe wissen, welches Grundstück das Bezirksamt der zukünftigen Genossenschaft zur Verfügung stellen will, wenn sich die Finanzierung einer Projektumsetzung gemeinsam mit dem SCC e.V. als nicht realisierbar erweist.


Die derzeitige Planung der Nahwärmegenossenschaft wäre über die Bundesförderung effiziente Wärmenetze finanzierbar. Da Bundesprogramme Vorrang haben vor einer Landesförderung, würde vermutlich ein gemeinsames Projekt über eine Landesförderung nicht mehr förderfähig sein. Derzeit hat sich der Architekt Jakob Lehrecke aus dem Quartier bereit erklärt, die Mehrkosten für eine Verlegung des Heizhauses unter die Erde zu ermitteln. Klar ist, dass die Genossenschaft keine finanziellen Spielräume für Mehrkosten hat.

 

Herr Brzezinski sagte in seiner Antwort auf die Frage (die Einwohnerfrage + Beantwortung befindet sich im Mitschnitt der BVV-Sitzung bei Timecode 00.16.20 – 00.21.37): Das Angebot vom 30. Mai werde geprüft, auch auf die Wirtschaftlichkeit hin. Allerdings hatte das Bezirksamt schon seit längerem die grundsätzliche Bereitschaft bekundet, das Projekt zu unterstützen. In Bezug auf die Wärmelieferung an die Ernst-Adolf-Eschke-Schule gebe es eine konkurrierende Planung zur Versorgung mit Geothermie. Auch in dieser Frage werde die Wirtschaftlichkeit inklusive der Planungs- und Personalkosten abgewogen. Das Bezirksamt hätte sich ebenfalls grundsätzlich bereit erklärt, der Genossenschaft ein Grundstück zur Verfügung zu stellen. Das Bezirksamt müsse aber andere Interessen abwägen, die ebenfalls den Parkplatz gegenüber dem Mommsenstadion nutzen wollen, in diesem Fall für eine Sporthalle. Für beide Aspekte kündigte er eine Entscheidung „in Kürze“ an.

Auf Nachfrage von Marcus Schuchardt, ob die Eichkämper bis Ende Februar eine Aussage über ein mögliches Grundstück bekommen können, auch wenn die Finanzierung des gemeinsamen Projektes nicht geklärt werden kann, entgegnete Stadtrat Brzezinski, er strebe dies an. In Bezug auf die Wärmeabnahme stellte er eine schnellere Entscheidung des Bezirksamtes in Aussicht. Eigentlich ja bis Weihnachten. Und Weihnachten steht vor der Tür.

Die Nahwärmegruppe bleibt am Ball. Im Januar wird es ein Treffen mit dem SCC geben. Das nächste Treffen der Nahwärmegruppe ist am 17. Januar. Dort wird diskutiert wie wir mit den aktuellen Entwicklungen umgehen.