Biomasse, Kosten, Leitung, Baubeginn, Ausfallsicherheit, Genossenschaftsanteile?

Fragen und Antworten

1. Woraus wird die Nahwärme erzeugt? Aus Biomasse und Erdwärme?

Die Nahwärme wird zu ca. 66 % mit Umweltwärme (Luft-Wasser-Wärmepumpen, also keine Erdwärme) und zu 32 % mit Biomasse erzeugt werden. Die restlichen 2-3% kommen vom einem flexiblen Spitzenlasterzeuger (sog. Hotmobil), das aber nur an sehr kalten Tagen zum Einsatz kommt.

2. Was kosten der individuelle Hausanschluss für die Nahwärme und der Verbrauch pro kWh?

Wir haben die einmaligen Anschlusskosten mit 12.000 € brutto kalkuliert und die laufenden Kosten pro kWh Wärme mit 13 Ct brutto (11 Ct netto). Die einmaligen Anschlusskosten setzen sich zusammen aus den Kosten für eine sog. Wärmeübergabestation (WÜST – also dem Gerät, das die Wärme aus dem Netz in Ihren Heizkreislauf im Haus überträgt) und einer einmaligen Anschlussgebühr, die zur Finanzierung der Investitionskosten beiträgt. Bei der WÜST ist schon eine Förderung mit einkalkuliert. Die Frage, ab wann sich der Nahwärmeanschluss gegenüber den alternativen Möglichkeiten der Heizungerneuerung lohnt, wird ausführlich auf dieser Seite beantwortet: https://nahwärme-west.berlin/ Dort finden Sie unter „FAQ“ auch Antworten zu vielen anderen Fragen, die häufig gestellt werden.

3. Würden Sie auch dann eine Nahwärmeleitung durch die Straße Am Vogelherd legen lassen, falls nicht alle oder eine überwiegende Anzahl der Bewohner dieser Straße an dem Vorhaben teilnehmen?

Da der Bau einer Nahwärmeleitung mit hohen Investitionskosten einhergeht, die sich durch die Langlebigkeit des Netzes lohnen, muss schon beim Bau relativ sicher eine gewisse Dichte von Haushalten, die sich in absehbarer Zeit anschließen werden (innerhalb eines Jahres) feststehen. Wir gehen davon aus, dass sich 60-65 % der Haushalte an den jeweiligen Trassenabschnitt anschließen müssen, damit die Investition tragfähig ist. Da Sie aber relativ dicht am Maikäferpfad bzw. gegenüber vom Eichkatzweg 17 und 19 a liegen (die sich auch anschließen wollen), wäre es ggf. möglich Sie von dort aus zu erschließen. Wenn Sie eine Interessenbekundung ausfüllen, können wir Sie bei weiteren Planungsschritten berücksichtigen. Definitiv kann man das erst danach beantworten.

4. Wann ist der Baubeginn für die Leitungen/Rohre geplant und werden dafür Straßen aufgerissen?

Wir planen gegenwärtig den Baubeginn für 2023 und Baufertigstellung für 2024. Ja, dafür werden Straßen aufgerissen.

5. Was kostet der Genossenschaftsanteil? 500 Euro?

Die Höhe des Genossenschaftsanteils ist noch nicht festgelegt. Man muss zwischen dem Preis des einzelnen Anteils und den für einen Nahwärmeanschluss zu zeichnenden Anteilen unterscheiden. Die maximalen Kosten könnten bei 1.000 € liegen, es kann aber auch weniger sein. Das hängt von der Anzahl der Genossen und von evtl. noch fließenden Fördergeldern ab.

6.. Wie sichern Sie die Nahwärmeversorgung gegen Versorgungsausfälle?

Die Genossenschaft hat ein eigenes Backup-System: ein sogenanntes Hotmobil, dass z.B. auf Biogas- oder Erdgasbasis läuft und dann zugeschaltet wird, wenn ein anderer Erzeuger ausfällt. Das Hotmobil dient auch der Spitzenlastabdeckung, falls es über mehrere Wochen sehr kalt werden sollte (2stellige Minusgrade).

Ich hoffe, ich habe damit Ihre Fragen zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet! Sonst melden Sie sich gern noch einmal. Schauen Sie wie gesagt auch gern auf der Website https://nahwärme-west.berlin/ nach, dort werden die häufig gestellten Fragen (FAQ) aktualisiert.
Wenn Sie Lust haben, aktiv an der Gründung der Genossenschaft mitzuwirken, kommen Sie gern am Dienstag, den 2.12. von 18 – 19.30 Uhr ins Haus Eichkamp – dort findet der AK Energie statt, der an der Genossenschaftsgründung arbeitet.

Mit besten Grüßen ins Wochenende,
Sabine Drewes (Sanierungsmanagerin) im Auftrag des AK Energie