Was bedeutet „Niedertemperaturnetz“? Braucht man Flächenheizkörper, damit es im Winter richtig warm wird?

Nein, man braucht keine Flächenheizkörper. Niedertemperatur bedeutet nicht, dass es sich um ein kaltes Netz handelt. Die Vorlauftemperaturen bei Niedertemperaturnetzen liegen unter 70° C. Das unterscheidet sie von konventionellen Wärmenetzen, die bei Temperaturen zwischen 70 und 95° C betrieben werden. Die große Fernwärme von Vattenfall ist sogar ein Dampfnetz mit 130 °Vorlauf.
Niedertemperaturnetze bieten den großen Vorteil, dass bei ihnen regenerative Wärmequellen wie Umweltwärme, Abwasserwärme etc. direkt genutzt werden können. Die Absenkung der Temperaturen in Wärmenetzen ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, die CO2-Emissionen im Wärmesektor zu senken.
Das Wärmenetz, das im Eichkamp geplant ist, wäre im ersten Schritt auch „nur“ im Sommer ein echtes Niedertemperaturnetz. 65° reichen im Sommer aus, um das Trinkwasser zu erwärmen. Wenn Sie eine eigene Solarthermieanlage haben, können Sie diese weiter benutzen.
Im Winter läuft das Netz bei 73 ° C im Vorlauf. Damit ist gewährleistet, dass die Wärme im bei Ihnen im Haus mit 65 ° C ankommt. Das reicht für wohlige Wärme aus, ohne dass Sie die Heizkörper austauschen müssen, und wird von der Genossenschaft vertraglich zugesichert. Vor dem Wärmenetzanschluss wird sich jemand bei Ihnen im Haus anschauen, mit welcher Leistung Sie sich anschließen müssten und ob man eventuell die Heizkurve anders einstellen müsste.