Die Kosten pro Kilowattstunde erscheinen recht hoch. Ab wann rechnen sich die laufenden Kosten?

Wenn man die Kosten pro kWh bei der Nahwärme mit dem Erdgaspreis vergleicht, muss man bedenken, dass die Gaspreise nur die reinen Brennstoffkosten abbilden. Ein realistischer Vergleich müsste auch die Anschaffungskosten der Heizung, Wartungskosten, Reparaturen und den Schornsteinfeger berücksichtigen – es müssten also müssen die sog. „Vollkosten“ verglichen werden. Die Vollkosten enthalten die Investitionskosten. Wenn man das vergleicht, lohnt sich der Nahwärmeanschluss nach spätestens 20 Jahren.

Die Vollkosten haben wir auch in dieser Grafik verglichen:

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist NWW_rechner-ökonomisch-1-1024x545.jpgVerglichen werden darin alle laufenden Kosten und Investitionskosten des Nahwärmeanschlusses mit der Neuanschaffung einer Erdgastherme und einer Wärmepumpe für einen hohen, einen mittleren und einen niedrigen Heizwärmebedarf. Man sieht darin, dass die Nahwärme auf 20 Jahre gesehen günstiger sein wird als Erdgas und dass Wärmepumpen bei hohen Heizenergiebedarfen der Häuser (hier berechnet mit 170 kWh/m2 und Jahr) unwirtschaftlich sind.
Weitere Annahmen:
Wärmepumpenstrom 0,22 €/kWh + 2% Steigerung jährlich
Gaspreis: Erdgas 0,0644 €/kWh + Steigerung 2 % jährlichAnnahmen CO2-Preis: Steigerung auf 60 €/t CO2 im Jahr 2023, danach kontinuierlicher Anstieg auf 195 € bis 2030.

Der Erdgaspreis wird in Zukunft vielleicht noch viel größeren Schwankungen ausgesetzt sein und die Erdgas-Verteilnetze werden in Zukunft zurückgebaut werden müssen, wenn man einen Rückgang der CO2-Emissionen bei der Wärme erreichen will. Mit dem Nahwärmenetz dagegen startet das Quartier direkt in eine regenerative Zukunft. Das Netz wird sich immer mehr lohnen, weil sich nach und nach mehr Haushalte anschließen werden.